Sieht man mal davon ab, dass die Schrauben an der unteren Umlenkung reichlich fest sitzen, ist der eigentliche Ausbau des alten Beins kein größeres Problem. Allerdings sollte man schon zu zweit sein, ansonsten hat man einfach nicht genug Hände. Glücklicherweise hat mir mein Vater tatkräftig unter die Arme gegriffen (hier nochmal ein großes Dankeschön an ihn!!). Insgesammt dreht es sich hier nur um drei Schrauben: die der oberen Federbeinaufnahme, der unteren Federbeinaufnahme und der Umlenkhebel, die weggeklappt werden müssen damit man an die untere Aufnahme auch drankommt.

Unser Arbeitsplatz. Sogar mit echter Originalsonne!

Leider sind die Bilder alle erst nach dem Umbau entstanden, ich hab' da vorher keinen Gedanken dran verschwendet :-(

Deswegen gibt's auch keins vom uneingebauten Federbein.

Hier dürfte deutlich werden, warum die Umlenkhebel im Weg sind.

 

Wie schmierig das Ganze in Wirklichkeit ist, sieht man leider nicht...

Fast fertiger Zustand von oben.

Gut zu sehen, dass für irgendwelche Haltewinkel vor der Batterie kein Platz mehr ist.

Der Kabelstrang auf dem Ausgleichsbehälter liegt original etwas anders, stört dort aber.

(Das Extrakabelgeraffel kommt von Kettenöler und Griffheizung.)

Da die Heckinnenverkleidung nach dem Umbau ein Stückchen nach unten muss, muss sie mit kleinen Distanzstückchen wieder festgeschraubt werden. Längere Schrauben braucht man dann natürlich auch! Alternative wäre eine schmalere Batterie mit evtl. leicht angepasster Halterung, das war mir aber zu teuer.

Wie man sieht, kommt man sogar problemlos an die Einstellschräubchen für die Dämpfung ran (unten auch kein Problem). Nur bei der Federvorspannung könnte es etwas eng werden mit der Verstellerei.
verbleibende Reste...

Einbau des GSX-R Federbeins

 

Am 05.02.2005 ging's endlich los. Nachdem mir ein freundlicher Kawasakihändler (TS Moto in Weilheim/Bannholz) in ziemlich mühevoller Arbeit die Vorspannung aus meinem Gixxerbein rausgedreht hat, konnte ich mal damit anfangen mein SVchen zu zerlegen um überhaupt ans Federbein ranzukommen. Immerhin muss nicht nur die Sitzbank weg, sondern auch der Tank komplett mit allen Schläuchen runter, die Batterie raus und die Heckinnenverkleidung vorne losgeschraubt werden. So sieht das Mopped dann schon ziemlich nackig aus...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Komplizierter wird's dann schon das GSX-R Teil reinzukriegen, da es ca. 5mm länger ist als das originale. Mit ein bißchen Drücken (man ist ja zu zweit) geht aber auch das. Alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenschrauben, den Rest des Mopped wieder zusammenbauen, alle Schläuche und Kabel richtig sortieren und schon hat man's. Wie man im Bild oben sieht, wird's zwischen Schwinge und unterem Federteller ziemlich eng, hier ist in unbelastetem Zustand noch ca. 1mm (!) Platz. Man könnte echt denken Suzuki hätte es so voergesehen...

Alles in allem ging der Einbau schneller und problemloser vonstatten als ich dachte, wobei auch auf SVRider.de zu lesen ist dass man für diese Aktion kein Genie sein muss. Zu erwähnen wäre noch, dass an der Tankhalterung ein Blechwinkel abgesägt werden muss, der dafür zuständig ist, dass die Batterie nicht nach vorne aus der Halterung "hüpfen" kann. Der Winkel steht original genau da wo jetzt der Ausgleichbehälter des Federbeins ist. Die Batterie wird also jetzt vom AB gesichert (steht nicht unter Spannung), so dass der Winkel sowieso überflüssig ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bleiben zum Schluss noch folgende Erfahrungen zu berichten:

Die Sache mit der Einstellung ist relativ problemlos, auch die Federvorspannung. Viel drehen musste ich eh nicht, ich hab die Dämpfungsschräubchen vorerst einfach auf Mittelstellung gelassen und den Negativfederweg nach Augenmaß eingestellt. Auf jeden Fall fährt es sich wirklich um Welten besser als vorher, das schlechte Ansprechen und das Springen über größere Unebenheiten wie beim Originalfederdings sind wie weggeblasen. Obwohl (oder gerade weil) ich sicher kein Rennfahrer bin, gibt mir das ganze Mopped seit dem Umbau einfach viel mehr Vertrauen und lässt sich somit vor allem in Schräglage deutlich entspannter Fahren. Und dazu dann auch noch komfortabler. Also ein Erfolg auf ganzer Linie, wirklich unengeschränkt empfehlenswert, jederfalls unter der Voraussetzung dass der TÜV auch noch seinen Segen gibt. Da bin ich echt mal gespannt. Aber es haben ja auch schon andere vor mir eingetragen bekommen.

Nachtrag: Eintragung hat bis Ende Oktober '05 nicht mehr hingehauen, hab' es aber auch nicht ausgiebig versucht. TÜV Karlsruhe meint jedenfalls ausführlich, auskunftsfreudig und vor allem äußerst höflich: "Nö. Gibt's net. Mach mer net. Koi Chance." Ende des Gesprächs... Na dann eben nicht, wenigstens nicht bei denen. Kann mein Geld ja auch behalten! HU hab ich aber zwischenzeitlich mal machen lassen, wobei der DEKRA- Mensch nichts bemerkt hat und in einer Polizeikontrolle war ich auch schon damit. Auch hier wurde nicht mal danach geschaut/gefragt. Ich kann mir also wohl Zeit damit lassen.

nochmal Nachtrag: Bis Saisonbeginn 2007 ist da immer noch nix eingetragen. Habe mittlerweile aber rausgefunden, dass der TÜV Waldshut sowas schon mal gemacht hat- vielleiht starte ich also dieses Jahr noch mal einen Versuch, legal ist halt doch irgendwie cooler. Jedenfalls konnte ich jetzt ausgiebig probefahren und weis dass sich der Umbau gelohnt hat. Die hintere Federung spricht jetzt um Welten besser an, vor allem über Bodenwellen. Der Fahrkomfort ist jetzt deutlich besser und man fühlt sich einfach sicherer wenn man nicht mehr das Gefühl hat aus dem Sattel gehoben zu werden.